Das Klerikale Syndrom
Leben wie ein Blatt im Wind.
Das Klerikale Syndrom ist eine Ansammlung kultureller, gesellschaftlicher und individueller Auswirkungen des Einflusses der Lehren christlicher Kirchen und ähnlicher religiöser Institutionen, ihrer Dogmen, ihrer Interpretation von Gott und Göttlichkeit, der Mechanismen der Unterdrückung von Andersdenkenden, Sexualität, Frauen und weiblicher Spiritualität, ihrer Kriege und ihrer moralischen Absolutheitsansprüche.
Es ist ein sehr wichtiges Thema, welches es zu verstehen und zu heilen gibt. Es hat sich mit seiner Vielzahl von lebensfeindlichen Regeln und Verboten tief in unsere Kultur und Gesellschaft eingeprägt, begleitet von Glaubenssätzen, die es zu hinterfragen gilt, welche unserem persönlichen Glück, unserer Gesundheit, körperlichen Freuden, unserer spirituellen Entwicklung, der Erhaltung der Umwelt und dem gesellschaftlichen Frieden im Wege stehen.
Dabei spielen die Angst vor Strafe bzw. einen strafenden Gott, vor dem Teufel und der Hölle, eine zentrale Rolle, was oft unbewusst geschieht. Dies führt unter anderem zu tiefen Schuldgefühlen, Scham in Bezug auf das eigene Sein, lebensfeindlichen Einstellungen, der Ablehnung des eigenen Körpers und seiner Funktionen, von Sexualität und Sinnlichkeit, bis hin zu Armutsbewusstsein und Obrigkeitsdenken.
In der Folge kam es zu einer tiefgreifenden Spaltung der Menschen untereinander, das Leben wird als Wettkampf in festen Hierarchiestrukturen bewältigt und ist oft geprägt von Angst und gegenseitiger Kontrolle. Wer von der Herdenkultur abweicht, läuft Gefahr, bestraft zu werden mit Missachtung und Ausschluss.
Die ebenfalls empfundene Trennung von der Natur, all ihren Wesen und ihren natürlichen Rhythmen und Gesetzen, als wären wir nicht Teil davon, die innere Trennung des Menschen von seiner eigenen göttlichen Essenz, hat letztlich Misstrauen, Streit, Krieg und die Zerstörung der Umwelt hervor gerufen.
Das patriarchale Denken hat sich seit mehreren tausend Jahren tief in unser kollektives Unterbewusstsein eingegraben, doch es ist erkennbar, dass viele Menschen die ewige Geschichte von ihrer angeblichen Schuld und Scham sowie die Zerstörung unseres Planeten nicht länger hinnehmen wollen und statt dessen ein Leben möchten, welches von Liebe, Glück, Frieden und Freiheit geprägt ist.
Wir stehen am Beginn eines neuen Zeitalters, in welchem das patriarchale Denken immer mehr an Einfluss verliert.
Beginnen wir damit, unsere eigene Natur und unsere wahren Bedürfnisse wieder zu entdecken, immer mehr zu akzeptieren, zu leben, zu lieben und das Leben genießen zu lernen.
Es ist wichtig, die Herkunft der bisher befolgten Regeln zu ergründen und wahrzunehmen, sowie neue kennen zu lernen. Begegnen wir uns dabei mit Liebe und Mitgefühl und nicht mit noch mehr Scham.
Die Auswirkungen des Klerikalen Syndroms betreffen fast alle Menschen. Die hier vorgestellten Methoden tragen alle dazu bei, sie Schritt für Schritt zu heilen.
„Eine gute Welt braucht Wissen, Güte und Mut; sie braucht keine schmerzliche Sehnsucht nach der Vergangenheit, keine Fesselung der freien Intelligenz durch Worte, die vor langer Zeit von unwissenden Männern gesprochen wurden.“ (Betrand Russel)