So langsam sind wir wieder in die dunklere und besinnliche Jahreszeit hinein geglitten, was mich dazu anregt, darüber nachzudenken, was ich mit der besinnlichen Zeit verbinde. Was bedeutet eigentlich Besinnlichkeit? Und ist es eine Zeit? Haben wir diese Zeit? Nehmen wir sie uns?

Meist lese ich, dass es eine Zeit der Zurückgezogenheit ist, der Ruhe, des sich Sammelns, des Nachdenkens über den Sinn des Lebens und den individuellen Lebensweg. Für mich ist dabei ein Teil des Wortes ganz besonders wichtig – die Sinnlichkeit.

Bei Sinnlichkeit geht es darum, Spaß zu haben, sich körperlich an atwas zu erfeuen. Körperlich? Nun, gemeint sind unsere Sinne: was wir Schönes sehen, Anregendes hören, Genussvolles schmecken, Zärtliches ertasten oder über Berührung erfahren und was wir  Betörendes riechen. Die Sinnlichkeit ist das Gegenteil von einem Dasein, in dem wir nur funktionieren, etwas leisten und Ziele erreichen. Sie ist das Gegenteil von angestrengtem Nachdenken, rationalem Analysieren und Problemwälzen.

Sinnlichkeit ist ein wohliger Zustand aus sich selbst heraus, der nicht erreicht wird über den Erhalt von oder das Erheben über etwas. Auch wenn wir einen Gegner Schachmatt setzen und uns das wohlige Schauer über den Rücken laufen läßt, mag das zwar nett sein, aber ist nicht sinnlich. Denn das ist ein absichtsloses Sein, im Hier und Jetzt, es ist ein freudvolles Aufgehen im Augenblick, ein sich Einlassen, auf das was ist. Die Wahrnehmung von sich selbst in der gegebenen Situation, das an sich sinnfreie, das heißt nicht auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtete, Er-Leben.

Wir können diesen Zustand erfahren durch das bewusste und aufmerksame Wahrnehmen des fröhlichen Gezwitschers eines Vogels in der Abenddämmerung oder durch die innige Berührung durch einen geliebten Menschen, seine liebevolle Umarmung und seinen leidenschaftlichen Kuss. Erinnere dich jetzt, genau in diesem Moment, an einen Augenblick, in dem du vollkommen verzaubert warst von solch einer sinnlichen Erfahrung. Die dich alles um dich herum vergessen ließ und dennoch warst du ganz bei dir. Du hast für eine kurze Zeit die Welt anders gesehen, anders erlebt. Als wäre dein ganzes Leben nur auf diesen einen Moment hinaus gelaufen. Alles genau richtig. 

Dies ist die Perspektive aus dem Genuss heraus. Deine Aufmerksamkeit liegt nicht bei den Schwierigkeiten und Problemen auf deinem Weg, in deinem Leben, sondern auf den Wundern, den schönen Seiten. Du nimmst die andere Seite (die Herausforderungen) auch wahr, aber dich treibt in diesem Moment eine andere Kraft an, deine Ziele im Leben nicht nur zu erreichen, sondern den Weg dorthin auch zu geniessen, dabei Spass zu haben und zu lachen.

Vielleicht wachst du am nächsten Morgen nach so einem Erlebnis auf und alles ist wie vorher, der Alltag nimmt wieder seinen Lauf in der gewohnten Routine und die Erinnerung an den schönen Augenblick zaubert dir noch hin und wieder ein Lächeln ins Gesicht. Nährt dich mit der Hoffnung, dass es vielleicht eines Tages wieder so oder auf eine andere Art geschehen könnte…

Kann es. Wird es. Wenn du es möchtest. Die Sinnlichkeit kommt nicht zufällig in unser Leben und sie braucht auch nicht das Ergebnis deiner eher situationsbedingten Stimmungen oder magischer Begegnungen sein, über die du keine Kontrolle hast. Das Erfahren von Sinnlichkeit geht Hand in Hand mit deiner Genussfähigkeit, also damit, deine Sinne bewusst einzusetzen.

Aber wie wird man genussfähig? Was kannst du tun, um die Momente immer öfter in dein Leben einzuladen?

Zum ersten braucht es Entspannung. Einem entspannten Geist und einem entspannten Körper gelingt es sehr viel besser, oder erst überhaupt, feine Genussreize wahrzunehmen. Einfache Dinge, wie ausreichend Schlaf, das Trinken von genügend Wasser und ein konstruktiver Umgang mit den Herausforderungen des Lebens tragen dazu bei. Aber auch regelmäßige Meditation und Entspannungsübungen. Beobachte deine Denkgewohnheiten. Was kannst du konkret jetzt und in diesem Moment tun für eine Situation, die in der Vergangenheit stattfand oder möglicherweise erst noch kommen könnte? Ändert deine jetzige Sorge etwas daran? Oder verändert bzw. verhindert deine Sorge eher die Wahrnehmung des jetzigen Augenblicks?

Komme ins Hier und Jetzt und nimm wahr, was gerade ist, was oder wer sich in deiner Gegenwart befindet und mit dir verbinden möchte. Verabschiede dich davon, deine Ziele vor allem schnell zu erreichen und dies durch Multitasking zu beschleunigen. Wenn wir mehrere Dinge gleichzeitig erledigen, können wir ihnen nicht die volle Aufmerksamkeit zukommen lassen.

Und nimm dir Zeit, plane kleine Rituale des Entspannens und Genießens. Das können Spaziergänge in der Stille der Natur, ein schönes warmes Bad oder eine liebevoll verbrachte, ungestörte Zeit mit deinem oder deiner Liebsten sein. Je öfter du das tust, desto mehr wirst du wahrnehmen, dass dein Leben mehr an Möglichkeiten des sinnlichen Genießens zu bieten hat, als du vielleicht denkst. Es geht also darum, dich der Qualität des Augenblicks zu öffnen.

Wenn du also morgen früh aufstehst und denkst, du musst noch schnell duschen… Dann versuche es damit, dass du duschen “darfst”. Atme den Duft deines Duschgels ein, spüre das Prickeln des warmen Wassers auf deiner Haut, hülle dich danach in ein kuschliges Handtuch… 

Es sind also u.a. drei Dinge, die dein Leben sinnlicher werden lassen können. Dass du für deine körperliche und geistige Entspannung sorgst, dass du lernst, zunehmend eine Genussperspektive für alltägliche Situationen einzunehmen und dass du dir Zeit nimmst für zusätzliche Rituale, bei denen du dir ab und an den Luxus der Langsamkeit gönnst.  

Dadurch spürst du immer mehr deinen Körper und bist mehr und mehr in ihm zu Hause. Du weißt, dass du dir Momente des Glücks und der Zufriedenheit selbst schenken kannst. Und so ein Glücksgefühl entspannt wiederum. Die Glückshormone kommen mit guter Laune und neuer Energie. Und so können wir über den Sinn unseres Lebens auf neue Art nachdenken und wie wir den Weg dorthin gestalten. Und auf welche Art wir uns selbst, unseren Körper und unsere Sinne mitnehmen, um irgendwann GANZ anzukommen.

Mir persönlich hilft dabei die Anwendung der Techniken aus der Drei-Strahlen-Meditation und die 20-minütige, ganzheitliche Entspannungsmethode Marayana Sayi® aus dem 1. Grad Rainbow Reiki® mit speziellen Heilungsmantren für das Herz, den Geist, gegen Angst und Stress…

Ich wünsche Dir eine kuschlige Jahresendzeit und dass du es dir erlaubst, dich hin und wieder so richtig zu verwöhnen – 

Love, peace and happiness!